Fatima & Aurelius - Sicherheit vorraus!

Aurelius fügte den Worten der Fuchsfarbenen zierlichen Vollblutstute nichts hinzu. Sie schien zu verletzt, zu erschöpft und zu verwirrt zu sein um sich ordentlich mit ihm unterhalten zu können. Sie war freundlich, obwohl sie jeden Grund dazu hatte, es nicht zu sein. Sie Kämpfte, obwohl viele wohl die Flinte ins Korn geworfen hätten. Sie hatte Feuer und dadurch Aurelius' größten Respekt.
Sie ließen die Küste hinter sich, durchstreiften die Hügel, machten dort eine Rast um aus einer der letzten Winterpfützen zu trinken und ein wenig von frischem Gras zu fressen, bevor es dann stetig bergauf den Südhang hinauf ging. Weiter Oben wäre der Felsvorsprung unter dem die Herde bei Wind und Wetter Schutz fand und dort würde sich Fatima schließlich dem Rat stellen müssten. Sie war eine Fremde. Noch dazu völlig anders und von der unbekannten Insel. Je höher sie kamen, desto besser konnte Aurelius die Ausmaße von dieser erkennen.

Fatimas Hufe schmerzten, bei jedem Schritt spürte sie einen stechenden Impuls in ihrem Rücken und jeder Knochen fühlte sich so an, als würde er gleich zerbersten. Fatima kannte die Wüstendünen und war auch diese auf und ab gelaufen, aber so lange war sie noch nie Bergauf gewandert und der harte Boden, gab nicht so nach, wie er es Zuhause tat. Sie schnaufte stark, fühlte sich eigentlich viel zu kraftlos und hoffte nur, das sie bald das Ziel erreichen würden. Sie bemerkte, das Aurelius den Blick schweifen ließ, und folgte seinem Blick, nachdem sie stehen geblieben war.
Ihre Augen wurden groß, als sie ihr Zuhause von so weit weg sehen konnte. Die kleinen Oasen waren sichtbar, als Grüne flecken in der orange-braunen Fläche des Sandes, der vom Wind als Wolken in die Luft geworfen und davongetragen wurde. So groß schien ihr Zuhause, und obwohl so viel Platz auf der Insel war, war doch nur ein Bruchteil davon wirklich ein Lebensraum. Als der Wind ihr die Luft entgegen trieb schnaufte sie tief ein. Es roch nach warmen Sand, nach Zuhause, und ihr Herz wurde schwer.

Ich hätte mir nie träumen Lassen, das die Insel eines Tages so greifbar ist! brach Aurelius das schweigen, während seine Hufe trittsicher dem steinigen Pfad folgten. Er ging langsamer als sonst, wissend, das Fatima erschöpft und angeschlagen war. Sein Blick glitt kurz über die Schulter zu der zierlichen Stute. Er war neugierig, wusste aber, das jetzt und heute nicht der richtige Zeitpunkt war, um sie mit Fragen über ihre Heimat zu löchern.
Unsere Herde... begann er hingegen damit, ihr von seiner Familie zu erzählen ... ist sehr Demokratisch aufgebaut. Wir haben mehr als einen Anführer und Entscheidungen werden von unserem Rat gemeinschaftlich getroffen.
Er wendete auf einer Kehre und stand kurz parallel zu ihr und suchte ihren Blick "egal was sie dich Fragen, sei einfach ehrlich und ich bin sicher, niemand wird dich Fortschicken!"
Ja, das war das wichtigste. Der Rat bestand aus verschiedensten Charakteren. Und auch, wenn nicht alle einer Aufnahme freudig zustimmen würden, so wären die Meisten doch nicht dagegen.